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Bahn. KONIA. 12. Route. 169

Die **Karatai-Moschee trägt den Namen ihres Stifters (1251).
Prachtvoll ist das Marmortor mit gewundenen Säulen, Inschrift-
streifen
, Borten, Wandfüllungen, Stalaktitennische. Es führt in einen
verfallenen Hof; r. die Moschee, deren Inneres einst ganz mit blauen
Fayencen bedeckt war. Auf drei Seiten sind unten noch die alten
Muster, die aufgehängten Wandteppichen gleichen, erkennbar, am
Ansatz der Kuppel Inschriften (Koransprüche); die Zwickel sind blau
gefüllt, in der Kuppel hellblaue Sterne auf dunkelblauem Grund,
oben eine Laterne. Die weite Öffnung der großen Nische in der
vierten Wand ist von einer Fayence-Inschrift umzogen; l. ein Raum
mit Ziegelgewölbe mit dem Grab des Karatai. Südöstl. von der
Medressé steht im Garten einer Schule (l.) das kleine Museum (Ein-
tritt
5 Pi. S.), das Archäologen interessieren wird.

Vor der Tür einige der von den Seldschuken geliebten Löwen (Arnslan),
seldschukische Grabsteine, römische Inschriften. Im Inneren geradezu ein
schöner röm. Sarkophag; r. spätröm. Grabsteine, röm. Sarkophag, Büste
eines Mannes von besserer Arbeit; an der Rückwand: geschweifte Fries-
stücke
mit Tierdarstellungen, Relief eines Doppeladlers vom Laranda-Tor
(S. 170), zwei Reliefs vom alten Basartor mit Figuren, die früher als Gabriel
und Ariel gedeutet wurden; ferner: seldschukische Holzschnitzereien, Fayen-
cen
, Inschriften und Münzen.

Im Hauptteil der modernen Stadt dehnt sich ein großer Markt-
platz
(etwa 10 Min. zu Wagen von der Karatai-Moschee; 20 Min.
vom Bahnhof) mit einem Brunnen in der Mitte; an ihm an einer
Schmalseite der Konak mit Post und Telegraphenamt; l. die Ge-
bäude
der Ottomanbank, der Dette publique, der Regie; r. geht es
zum unbedeutenden Basar (Tscharschi); geradeaus zur Selím-Moschee,
die nach dem Muster der Aja Sophia von Selim I. (1512-1520)
errichtet wurde, und zum *Kloster der Mewlana-Derwische, der Mit-
glieder
des größten und berühmtesten Ordens in der Türkei (am
Freitag nachmittag findet die Zeremonie des Tanzens ähnlich wie in
Konstantinopel, S. 86, statt).

Dschelal-eddin, geb. 1207 in Afghanistan, wurde 1233 von Kai Kobad
an den Hof von Konia als Lehrer der Philosophie berufen. Seine Lehren
wurden aufgeschrieben und gesammelt und 1273 ein Orden gegründet, dessen
Mitglieder sich nach der Anrede des Meisters Unser Herr (Mewlana) nannten.
Ihr Oberhaupt (Mewlana Muschir) ist Scheich und hat das Recht, in Ejúb
(S. 126) jedem neuen Sultan das Schwert Osmán’s umzugürten.

Durch ein Tor betritt man einen eindrucksvollen Garten mit
großem bedeckten Laufbrunnen, Bäumen und Gräbern; auf drei
Seiten ziehen sich um ihn die grünberankten Wohnräume der Der-
wische
hin; geradezu ein moscheeartiger Bau, das Tekké, das von
einer gerippten, mit hellblauen Fayencen bekleideten Kuppel über-
ragt
wird. Geradezu ein Tor und l. daneben das Eingangstor unter
einer auf vier Säulen ruhenden Vorhalle. Im Inneren liegen zwei
mit Kuppeln gedeckte große Tanzräume und r. neben beiden ein
zweischiffiges Mausoleum, das von Fremden nicht betreten werden
darf. Hier ruhen die Scheichs aus der Familie des Stifters; über
dem besonders ausgezeichneten Mittelraume, mit dem Sarkophage
Dschelal-eddin’s selbst, wölbt sich die charakteristische Kuppel mit